Botulinum-Toxin A ist ein Nahrungsmittelgift, das von Botulinum-Bakterien hergestellt wird. Von diesem sehr starkem Gift ist seit langem bekannt, dass es die Nerven und dadurch die Muskulatur lähmt.
Zur Behandlung von übermäßigen Schwitzen wird es ebenfalls verwendet. Botulinum-Toxin blockiert reversibel die Nervenfasern der Schweißdrüsen. Der Transmitter Azetylcholin wird nicht mehr freigesetzt und die Schweißdrüse somit chemisch lahm gelegt – Schwitzen wird maximal reduziert.
Wie passiert der Eingriff?
Das flüssige Medikament wird in geringer Dosierung mit einer dünnen Nadel im Abstand von wenigen Millimetern direkt unter die Haut (Achsel, Handfläche, Fußsohle) gespritzt. Nach zwei bis zwölf Tagen tritt der Effekt an, d.h. das übermäßige Schwitzen ist vollkommen reduziert.

Wann und warum?
Eine Behandlung erfolgt meist aus ästhetischen Gründen, d.h. Sie allein müssen letztendlich entscheiden, ob Sie den Eingriff wünschen.
Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?
Keine erforderlich.
Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?
Die Behandlung pro Achsel, Handfläche oder Fußsohle dauert nur wenige Minuten.
Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?
In der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen aus Sicherheitsgründen keine Botulinum-Toxin-Behandlungen vorgenommen werden. Auch bei einigen seltenen Nerven- und Muskelerkrankungen darf es nicht eingesetzt werden.
Bestimmte Antibiotika (Aminoglykoside) vertragen sich nicht mit Botulinum-Toxin. Wenn Sie aufgrund einer Erkrankung auf die Behandlung mit diesen Mitteln angewiesen sind, muss für diesen Zeitraum von einer Behandlung abgesehen werden. Dies gilt auch für Hautinfektionen im Behandlungsbereich.
Wie ist das Risiko einzuschätzen?
Obwohl Botulinum-Toxin ein sehr starkes Gift ist, braucht man aufgrund der starken Verdünnung keine Angst vor möglichen Vergiftungserscheinungen haben. Trotzdem sind wie bei jedem Eingriff Komplikationen nicht völlig auszuschließen. Blutungen und Schwellungen können auftreten.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?
Nach der Behandlung können Sie direkt nach Hause gehen.
Der gewünschte Effekt tritt nach zwei bis zwölf Tagen ein und hält je nach Patient zwischen fünf und sieben Monaten an. Wenn Sie auf den Effekt nicht verzichten wollen, können Sie die Behandlung nach diesem Zeitraum wiederholen.