
Das Karpaltunnel-Syndrom oder auch CTS genannt, entsteht durch die Einengung und Irritation des Mittelnervens der Hand (Nervus Medianus). Der Nervus medianus versorgt Daumen bis Mittelfinger. Er verläuft in einer Rinne auf der Beugeseite des Handgelenkes, welche einerseits vom Knochen und andererseits dem Handgelenksband (Ligamentum carpi transversum) gebildet wird.
Kommt es dort durch Reizung oder Überlastung zu einer Druckerhöhung, ergeben sich verschiedene Beschwerden:
- (Nächtliches) Einschlafen der Finger 1 bis 3 bei bestimmten Stellungen des Handgelenkes
- Schmerzen in den Fingern, die in den Arm ausstrahlen
- Abschwächung des Daumenballens durch Schädigung des motorischen Astes
- Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl
Diagnostik
Es gibt verschiedene klinische Tests zur Diagnose. Bestätig wird die Diagnose durch eine elektrophysiologische Untersuchung beim Neurologen.
Therapie
Konservativ: Die nächtlichen Symptome werden durch das Lagern der Hand auf einer Schiene gemildert, welche eine übermäßige Beugung oder Streckung des Handgelenks und somit auch eine Überdehnung oder Quetschung des Nervens verhindert. Die Ursache der Beschwerden – nämlich die Verengung des Karpalkanals – wird dadurch jedoch nicht behoben.
Chirurgisch: Im etwa 10-minütigen Eingriff wird das quere Handgelenksband durchtrennt, der Nerv aufgesucht und von eventuellen Verklebungen befreit. Die nächtlichen Beschwerden und Schmerzen bessern sich sofort. Sensibilitätsstörungen bessern sich je nachdem, wie lange der Nerv einem erhöhten Druck im Karpalkanal ausgesetzt war. Waren es mehrere Monate oder Jahre, können die Sensibilitätsstörungen bestehen bleiben oder sich nur langsam bessern.
Nachbehandlung
Bis zur Nahtentfernung sollte man die Hand schonen. Danach sollte man die Narbe pflegen. Heiße Bäder sind zu vermeiden, da sie die Schwellneigung begünstigen. Es muss keine Schiene getragen werden. Etwa ein Monat lang sollte man auf schwere Arbeit, Heben, Schieben, Drücken und Ziehen mit der operierten Hand verzichten.