Kniegelenksarthrose = Gonarthrose

Knieschmerz

Knieschmerzen können verschieden Ursachen haben: Durch Unfälle können Bandverletzungen, Schäden an Knorpeln oder Verletzungen an den Menisci (Mz. von Meniskus) auftreten. Ebenso können Achsenfehlstellungen zu Problemen führen. Durchblutungsstörungen des Knorpels können in Einzelfällen auch bei jüngeren Menschen auftreten. Mittels Gelenksspiegelung kann man die Strukturen des Kniegelenks untersuchen und großteils auch behandeln.

Durch Vorverletzungen, Rheuma oder Abnützung kommt es zu einer dauerhaften Schädigung der Knorpel; dann spricht man von einer Kniearthrose oder Gonarthrose.

Gonarthrose

Bei der Gonarthrose ist der Gelenksknorpel des gesamten Kniegelenkes oder Teilen davon stark abgenützt bis fehlend. Knochen liegt auf Knochen. Im Röntgenbild zeigt sich eine Verschmälerung des Gelenksspaltes oder ein völliges Fehlen desselben, zusammen mit Knochenanbauten und Zysten. Der innere und äußere Gelenksspalt sowie das Gelenk zwischen Oberschenkel und Kniescheibe können unterschiedlich stark betroffen sein.

Die Gonarthrose äußerst sich durch Schmerzen vor allem beim Gehen, geringer auch in Ruhe. Die Beweglichkeit des Kniegelenkes nimmt deutlich ab. Die Gehstrecke nimmt auf Grund der Schmerzen deutlich ab – man kann nicht mehr so lange schmerzfrei gehen wie früher.

Therapiemöglichkeiten

Bei Übergewicht sollte Normalgewicht angestrebt werden. Zusätzlich ist Bewegung angezeigt: Spaziergänge, Schwimmen und Gymnastik erhalten die Beweglichkeit des Gelenkes oder verhindern, dass sie weiter abnimmt. In Schmerzphasen sind antirheumatische Medikamente angezeigt, die man bis zur Besserung mit Magenschutz einnehmen sollte. Auch ein Gehbehelf kann nützlich sein, um das Knie eine Zeitlang zu entlasten. Wenn nichts mehr hilft und der Leidensdruck über längere Zeit anhält, ist die Versorgung mit einem künstlichen Kniegelenk eine gute Option. Im Fachjargon heißt das künstliche Kniegelenk Knie-TEP (Knie-Totalendoprothese).

Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP)

Vor der Implantation wird die Endoprothese, die Achseneinstellung und die Größe des Implantates anhand von Röntgenschablonen am Computer geplant. Bei der Implantation einer Knie-TEP wird der abgenützte Knorpel mittels präzisen Schnittlehren von Oberschenkel und Schienbein abgefräst und prothetisch ersetzt. Die Implantation erfolgt computergestützt.

Der Zugang zum Kniegelenk erfolgt durch einen etwa 15 cm langen Schnitt vorne am Kniegelenk. Der Sitz der TEP wird während der OP mittels Röntgen kontrolliert. Die Implantation erfolgt im Normalfall ohne Zement, da eine präzise präoperative Planung zusammen mit den modernen Instrumenten und Implantaten eine sichere press-fit Verankerung erlauben.

Nach der OP können Sie mit Krücken vollbelastend gehen. Jüngere oder sportlicher Patienten können es sogar ohne Gehbehelf versuchen. Die Nahtentfernung erfolgt nach 10 bis 14 Tagen.

Risiken

Die Implantation eines künstlichen Kniegelenks birgt natürlich auch Risiken wie Infektion, Lockerung der Prothesenteile, Achsenfehlstellung, Fehlpositionierung und Verletzung von Nerven und Blutgefäßen. Komplikationen treten in 1 – 3% auf.

Das Risiko erhöht sich bei Patienten mit Diabetes, Übergewicht und Durchblutungsstörung (Gefäßverkalkung, Rauchen). Erkundigen Sie sich bei Ihrem Operateur nach Infektions- bzw. Komplikationsraten und Möglichkeiten, diese zu reduzieren.

Nach der OP

  • Zur Vermeidung einer Thrombose müssen Sie für 3 bis 5 Wochen ein blutverdünnendes Medikament einnehmen (Spritzen oder Tabletten).
  • Es kann sein, dass Sie nach der OP Unterstützung im Alltag benötigen. Dies betrifft insbesondere Tätigkeiten im Haushalt, Körperpflege und Ankleiden.
  • Minimieren Sie potentielle Stolperfallen und Sturzrisiken in Ihrer Wohnung/Umgebung! Wählen Sie komfortable Schuhe mit guter Passform und rutschfester Sohle. Auf Schuhe mit Absätzen, Flip-Flops und Ballerinas sollten Sie anfangs verzichten.
  • Sie sollten erst dann ein Fahrzeug steuern, wenn Sie keine Gehbehelfe mehr benötigen. Bedenken Sie, dass die Reaktionsfähigkeit des operierten Beines eingeschränkt sein kann und Sie sich selbst und andere dadurch gefährden können.